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Geschlagen, gedemütigt, sexuell missbraucht

Missbrauch in meinem Leben

- Für LeserseiteIch kann es bis heute nicht begreifen, warum Männer mich immer als Lustobjekt benutzten. Von meinem neunten bis zu meinem sechsundzwanzigsten Lebensjahr wurde ich von mehreren Männern und zwei Frauen unzählige Male missbraucht und vergewaltigt. Teils waren es vertraute Personen, teils Unbekannte, die sich an mir vergingen.

Es war wie in einem harten Pornofilm. Demütigungen und Erniedrigungen musste ich über mich ergehen lassen und sogar anderen beim Sex mit Tieren zusehen. Ich empfand ein Ohnmachtsgefühl und war in sprachlicher sowie körperlicher Hinsicht meinen Peinigern klar unterlegen. Ich konnte mich nicht wehren. Die Auswirkungen des sexuellen Missbrauchs haben bei mir Spuren hinterlassen. Ich bekam Konzentrationsstörungen und Ängste, wurde aggressiv und gewalttätig. Ich verfiel noch mehr der Sucht, habe mich vor Männern geekelt, fühlte mich schuldig und schmutzig.

Angefangen hat alles mit 9 Jahren. Da wurde ich öfters von einem älteren Jugendlichen zum Sex genötigt, musste ihm bei der Selbstbefriedigung zusehen und seine Geschlechtsteile anfassen. Später besuchte ich manchmal einen Lehrer, bei dem ich väterlichen Charme und Schutz suchte. Er gab mir Alkohol, bald gab es leichte Berührungen und dann fiel er einige Male wie ein Tier über mich her. Als ich einmal nach der Schule den Zug verpasste, nahm mich ein etwa vierzig jähriger Mann in seinem Auto mit. Nach wenigen Kilometern fing er an, an mir herumzufummeln, dann vergewaltigte er mich brutal in einer Seitenstraße. Ich habe geweint und geschrien vor Schmerzen und ihn gebeten, aufzuhören. Als er hatte, was er wollte, brachte er mich nach Hause. Aus Angst und Schamgefühl schwieg ich auch
dieses Mal.

Sexueller-missbrauch-bildAb meinem vierzehnten Lebensjahr besuchte ich einige Jahre regelmäßig einen Mann. Er gab mir immer Zigaretten und reichlich Alkohol zum trinken. Ich fühlte mich zu ihm hingezogen, weil ich mit ihm meine Probleme besprechen konnte. Er war wie ein Vater zu mir und ich hatte zu ihm tiefes Vertrauen. Es hat gut getan, einen solchen Menschen zu haben in dieser schwierigen Zeit. Wir haben Spaziergänge und Wanderungen unternommen oder sind irgendwohin gefahren. Er tröstete und verstand mich, wenn ich meine ganzen Sorgen bei ihm ausschüttete. Ich fühlte mich bei ihm geborgen und seine angenehme Art hat mir wohl getan. Mit der Zeit gab es leichte Berührungen, dann sexuelle Handlungen, gegen die ich mich anfangs wehrte und vor denen ich mich gegraust habe. Ich hatte Verlangen nach Alkohol, Geld und Mädchen. Wenn mir etwas davon fehlte, bin ich einfach zu ihm gegangen. Meine Sucht hat mich so ausgemergelt, dass ich von ihm nicht mehr loskam und ihm hörig wurde. Heute sehe ich das Zwiespältige an diesem Mann. Ich war von ihm abhängig und musste mit ihm in diesen Jahren abscheuliche Sexspiele treiben, bis sein perverses Verlangen befriedigt war.

Als ich drogensüchtig war, ließ ich Aktfoto von mir machen und kam dadurch zu Geld. Gelegentlich prostituierte ich mich, um Geld für Rauschmittel zu bekommen.

 
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