Cannabis, Opium, LSD, Heroin
Schlussendlich hing ich an der Nadel
Als ich 19 Jahre alt war, nahm ich ein Mädchen mit, das Autostopp machte. Wir verliebten uns auf Anhieb. Sie gefiel mir nicht nur optisch, sie war auch sonst die richtige für mich, weil sie wie ich rauchte und trank. Nach einiger Zeit fragte sie mich, ob ich einen „Joint“ mit ihr rauchen wollte. Mit ihr rauchte ich meine erste Haschischzigarette. Von der Wirkung war ich anfangs eher enttäuscht, verspürte Angst, Unsicherheit, alle Menschen kamen mir sonderbar vor und die Sinneswahrnehmungen verstärkten sich. Trotzdem kiffte ich von da an jeden Tag. Wie blöd ich doch war! Sie versorgte mich mit Drogen verschiedener Art: Haschisch, Opium,... Ich nahm alles, was ich kriegen konnte. Ich wurde abhängig und konnte nicht mehr ohne. Ich rauchte Haschisch pur oder mit der Wasserpfeife, konsumierte LSD und Opium. Hatte ich keine
Drogen, plagten mich Alpträume und schlaflose Nächte, wurde aggressiv und depressiv. Aber statt bei Ärzten Hilfe zu suchen, konsumierte ich weiter Drogen.
Der LSD Horror Trip
Eines Nachmittags kaufte ich bei einem Drogenhändler wieder einmal LSD. Er warnte mich noch, nur ein Viertel zu nehmen, weil es von guter Qualität sei. Ich hörte nicht auf ihn und nahm alles in einem Mal. Anfangs spürte ich nichts, am Abend und in der Nacht begann dann ein wahrlicher Horror Trip. Ich wünsche es keinem Menschen, was ich damals im LSD-Rausch erlebte. Ich rate jedem ab, dieses Teufelszeug zu nehmen. Es könnte passieren, dass man durch einen solchen Horrortrip nicht mehr zu sich kommt und geisteskrank wird. Diese Droge hat eine unberechenbare Wirkung mit unkalkulierbarem Ausgang. Sie kann zu fatalen Fehlreaktionen führen, die nicht mehr steuerbar sind.
Lest diesen Bericht aufmerksam und lasst Euch dieses Beispiel eine Lehre sein.
Zuerst wurden alle Dinge der Umgebung, die Stühle und der Tisch in der Küche, der Herd, die Tür, einfach alles, lebendig und fingen an, sich zu bewegen. Meine Eltern und Geschwister kamen mir plötzlich fremd und bedrohlich vor, ihre Gesichter veränderten und verformten sich monsterhaft, alles war in meiner Wahrnehmung verzerrt und gebogen, klein und groß zugleich. Mauern drohten einzubrechen, alles lag in einem weißen Nebel und dann waren die Farben wieder so intensiv wie nie zuvor (
siehe unter: Fotogalerie "Sichtfeld des LSD Berauschten"). Ich sah Dinge, die in Wirklichkeit nicht existierten. Was ich da erlebte, war die Hölle. Dieser Rausch hat mich in eine wirklichkeitsfremde Erlebnis- und Phantasiewelt versetzt, in der Grauen und Vernichtung herrschten. Es war schrecklich. Im Verlauf des Rauschzustandes verlor ich jeglichen Realitätsbezug und fühlte mich hilflos ausgeliefert. Ich glaubte, in manchen Momenten höhere Kräfte zu besitzen, und wusste nicht, ob ich wirklich ich bin, wo ich mich befinde, oder ob ich wach bin oder träume. Dieser Rausch war nicht von schönen Erlebnis- und Wahrnehmungsveränderungen begleitet, sondern von Angst und Verfolgung, Verzweiflung und Entsetzen. Ich war unfähig, aus diesem Rausch zu flüchten. Die Wirkung und Gewalt des LSD hat mein Gehirn zu Angstreaktionen gezwungen, denen meine Gefühle und mein Verstand nicht gewachsen waren. Ich konnte mich nicht mehr kontrollieren und geriet in einen Zustand geistiger und nervlicher Erregbarkeit. In diesem Rausch habe ich fast nur Panikerlebnisse gehabt. Ich bin in eine andere geheimnisvolle Welt und in eine andere Zeit geraten, aus der ich mich nur langsam befreien konnte. Ich befürchtete den Tod und es dauerte Monate, bis ich wieder zu meiner vertrauten Umgebung und zur Realität zurückfinden konnte. Ich habe danach lange Zeit in Angstzuständen gelebt und glaubte, dass ich nicht mehr normal werde.
Es war der absolute Horror! Mein Rat an Euch: lasst die Finger davon!
An der Nadel
Nach einem Liebesaus war ich wieder einmal auf der Suche nach Drogen und kam mit Heroin in Kontakt. Nach dem Konsum war ich das erste Mal eins mit mir selbst – ein gutes Gefühl! Diesmal erlebte ich unbeschreiblich schöne Stunden, die man nur schwer in Worte fassen kann. Die Angst war wie weggeflogen, ich fühlte mich befreit und sorglos. Deshalb beschloss ich, öfters Heroin zu
konsumieren. Zuerst schnupfte ich es, bald darauf spritzte ich mir den Stoff täglich in die Vene. An das Heroin habe ich mich so schnell gewöhnt wie an keine andere Droge. Ich brauchte den Schuss und war ständig auf der Suche nach dem Gift. Ich war unfähig zu arbeiten, weil ich zu schwach geworden war. Mein ganzes Denken und Handeln war nur mehr auf Heroin und die Beschaffung des Geldes ausgerichtet. Ich musste Heroin um jeden Preis haben und unternahm alles, um an das nötige Geld für einen Schuss zu kommen. Mit der Zeit musste ich die Dosis steigern, um die gewünschte Wirkung zu erreichen. Auch die euphorischen Zustände ließen nach, und das Hochgefühl des Glücks, „der Flash“, war nicht mehr so intensiv. Ich brauchte immer größere Mengen Heroin, um mich wohl fühlen zu können. Es kam die Zeit, in der ich nicht mehr auf der Suche nach Rauscherlebnissen war, sondern lediglich die Entzugserscheinungen und die Schmerzen vermeiden wollte. Es war schrecklich, wenn ich auf Entzug war. Ich bekam starke Gliederschmerzen und Muskelkrämpfe, musste erbrechen und hatte Durchfall oder beides zugleich. Halbtot streifte ich durch die Stadt. Schlafen konnte ich auch nicht mehr. Solche Zustände hat es immer wieder gegeben; dann bin ich apathisch und niedergeschlagen im Bett gelegen und wäre am liebsten gestorben.
Später löste ich das Heroin in flüssigem Valium auf, um den Rausch intensiver erleben zu können. Es kam soweit, dass ich an den Armen keine Venen mehr fand, und es mussten mir andere Süchtige den Schuss machen. Die Venen waren teils eitrig, teils kaputt. So mussten meine Beine, die Füße, der Hals und sogar die Schläfen herhalten. Vier Jahre lang hing ich an der Nadel.