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NACHGEDACHT
Bitte nehmen Sie sich einige Minuten Zeit, um die nachfolgenden Zeilen zu lesen. Sie enthalten sehr wichtige allgemeine Information zur Drogenprävention.

rebe-in-burgfriedenDer Schaden, den legale und illegale Drogen für die Gesellschaft verursachen sind weitgehend bekannt. Drogen zerstören Gesundheit, Familien, Freundschaften, Arbeitsverhältnisse und vieles mehr. Nehmen wir mal die legale Droge Alkohol in Südtirol in Betracht. Wein ist aus unserer Kultur so wenig wegzudenken, wie der Apfel, Speck und das Schüttelbrot. Der Weinbau hat bei uns eine sehr lange Tradition und wird von einem großen Teil unserer Bevölkerung hochgelebt und akzeptiert. Mit unserer Zustimmung werden regelrecht junge Alkoholiker herangezüchtet. Man möge nur bei den vielen Anlässen die es bei uns gibt, wie bei einer Vereinsfeier, bei einem Sommerfest oder bei einer x-beliebigen Veranstaltung dabei sein, da wird Alkohol immer reichlich aufgeschenkt. Es wird dann oft gesoffen was das Zeug hält. Beobachte man die Gewaltbereitschaft und die vielen Alkoholleichen nach so einer Feier. Viele Jugendliche unterschätzen Alkohol. "Was Alkohol? Alkoholsaufen ist doch cool, warum wir nicht? Die ältere Generation trinkt doch auch", bekommt man oft zu hören. Die Erwachsenen leben es ja vor und an Nachwuchs mangelt es dann nicht. Mit unserem beliebten sowie gesundheitsschädigenden Traditionsmodell lernen wir unseren Nachkommen, wie man ein Leben als Erwachsener leben kann…


dscf0004Es gibt auch in unserer hochentwickelten und technischen Welt leider kein hundertprozentiges Patentrezept gegen Suchtgiftmissbrauch. Und ein solches Patentrezept wird es auch in Zukunft niemals geben. Um die Drogensucht wirksamer und konsequenter zu bekämpfen, muss Prävention und Aufklärung noch mehr als bisher verstärkt werden. Es gibt in unserem Land eine Vielzahl von Institutionen, welche mit Hilfe der Politik gute Präventionsarbeit leisten. Aber die allein genügen nicht mehr. Es müssen Alternativen geschaffen werden. Die Zeiten haben sich auch in der suchtgiftpräventiven Arbeit geändert. Auch hier hat die Globalisierung eingesetzt. Immer häufiger ist aus der Bevölkerung zu hören, dass abstinente Menschen aus ihren Lebenserfahrungen sprechen sollten. Gerade solche Personen mit Erfahrungswissen sollten gefördert und hier muss investiert werden, um noch wirksamere Präventionsstrukturen aufzubauen. Leute die aus ihren Erlebnissen berichten, überzeugen und erreichen oft um ein vielfaches mehr, als Personen die nur aus geschulten und wissenschaftlichen Stand sprechen und keine Selbsterfahrung haben. Und eine weitere Tatsache muss auch mal erwähnt werden. Personen die aus eigener Erfahrung sprechen und keinen Psychologentitel oder Doktorat haben, besser gesagt, über keinen Schulabschluss verfügen, werden oft von oben herab als abwertend eingestuft, weil sie keine studierenden Fachkenntnisse besitzen. Somit bekommen diese hochqualifizierten Erfahrungsmenschen nur unterschwellige Angebote und werden für ihr Wissen nur wenig oder gar nicht unterstützt oder aufgebaut. Wir alle wissen, was überzeugende und ehrliche Worte aus dem Erlebten ausrichten können. Worte können uns aufbauen und Mut machen, sie können auf die Gefahren hinweisen und uns neue Kraft und Hoffnung geben. Erfahrungswissen ist eine große Stütze und bereichert die Prävention.

2-raucherkopfWie auf meiner Webseite geschrieben (siehe PRÄVENTION unter Nikotin) sollte man mit präventiven Maßnahmen schon im Kindergarten und in den Grundschulen beginnen. Den Kindern muss bildhaft gut beigebracht werden, wie uns das Nikotin, der Alkohol und die illegalen Drogen süchtig machen und was wir dagegen tun können. Drogenprävention mit glaubhaft erklärter Abschreckung ist besser, als irgendwann einmal durch die Folgen einer Suchtkrankheit zugrunde gehen zu müssen. Wer drogenfrei leben will, muss im Ernstfall gut vorbereitet sein. Abschreckende Bilder auf Alkoholflaschen, wie eine vom Krebs zerstörte Leber oder ein verfaultes Raucherbein sollen Kinder vom Alkoholtrinken abhalten. Kinder müssen überzeugt werden, dass Drogeneinnahme der Gesundheit schadet, dass Rauchen nicht cool ist, dass Alkoholtrinken Ausdruck von Schwäche ist und ein langsames und qualvolles Sterben verursachen kann.


5Aber welche politische Führung in einem industriellen Land, würde solche abschreckende Bilder auf Flaschen zulassen? Wohl keine, glaube ich. Denn Alkohol ist ein wichtiger Wirtschaftsbereich und hier geht es um sehr viel Geld. Auch die Alkoholwerbung im Fernsehen mischt mächtig mit, damit noch mehr gesoffen wird. Somit klingeln bei den Fernsehsendern gehörig die Kassen. Die Wahrheit ist, mit einer solchen Kampagne würde man der Alkoholindustrie nur finanziellen Schaden zufügen und außerdem würden Staat und Land weniger mitverdienen.  Auch die drei Worte „Trinken mit Maß“ die ich einmal gelesen habe, ist ein schlecht formulierter und nicht überzeugender Ausdruck, der mit Suchtgiftprävention wenig zu tun haben. Im Gegenteil. Dieser Satzteil fördert sogar, dass Alkohol getrunken werden darf. Die Worte: "Trinken mit Maß" gehören auf die Innenseite eines alkoholpräventiven Blattes, aber niemals auf die erste Seite. Würde „Trinken sie keinen Alkohol“ nicht besser überzeugen? Es ist allerdings gut, dass der Allgemeinheit erklärt wird, wie man verantwortungsbewusst mit Alkohol umgehen soll. Besser wäre auf jeden Fall, nie mit dieser zerstörerischen Flüssigkeit in Berührung zu kommen.

6a-sichtfeld-realAber das Geschäft mit Bier, Wein und Schnaps ist für die Alkoholindustrie und dem Staat eine große Geldquelle, denn sie wollen Alkohol den Menschen verkaufen. Außerdem nutzt sie konsequent die modernen Medien, damit ihre Getränke soviel wie möglich Absatz finden. Dazu zählen vor allem auch junge Leute. Mir ist bewusst, dass ich mich mit meinen kritischen Aussagen nicht bei allen Menschen beliebt mache, denn die Wahrheit ist manchmal schwer zu ertragen. Ich frage mich auch,  warum lassen Politiker die weltweite Alkoholwerbung immer noch zu, trotz aller wissenschaftlichen Beweise der Schädlichkeit des Alkohols? Wenn aber hier nur Geldgier und Profit Vorrang haben und der Schutz unserer Gesundheit keine Rolle spielt, ist das eine gesundheitsschädigende Handlung.


11.04.2014 - Vortrag Kassianeum BrixenEs gibt für mich aber nur eins: Weitermachen und knallharte Aufklärung. Ich will mit meiner Erfahrung die präventive Arbeit in den kommenden Jahren noch mehr vorantreiben und hochwertiges Wissen vermitteln, damit Kinder sich vor Drogen aller Art schützen können. Das Motto heißt: „Lebensfreude ohne Drogen“. Je frühzeitiger damit angefangen wird die Tabak-, Alkohol- und illegale Drogensucht und die damit verbundenen Folgen in den Unterrichtsstunden zu behandeln, desto mehr wirkt Suchtgiftprävention.

 

 
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